Verantwortung


Die Rückkehr zur Normalität ist ja mehr oder weniger Dauerthema und meint meist wieder so leben zu können/dürfen/wollen wie "zuvor". Wobei man bedenken sollte dass dieses sehr spezielle "Davor" eben zu diesem ebenso speziellen "Jetzt" geführt hat! So wäre der Versuch das "alte Leben" auf biegen und brechen wieder aufnehmen zu wollen wohl der berühmte Schuss ins Knie. (und da ist der Mensch wirklich gut drin)Viele von uns empfinden vermutlich die verhängten Einschränkungen bedrohlicher als die Gefahr der Erkrankung was auch gut nachvollziehbar ist. So gesehen ist das aktuelle Jetzt klarer weise ein Resultat externer Veränderung des Gewohnten, also das worunter wir leiden ist meist nicht das Virus, sondern jene veränderten Umstände welche einer Ausbreitung entgegenwirken (sollen).Wenn wir über unsere Zukunft nachdenken, so sollten wir dies aber nicht im Sinne von "wegfallender Störung des Gewohnten druch externe Eingriffe" tun, sondern wir sollten uns vielmehr die Frage stellen, was wir von der aktuellen Art unseres Lebens in eine neue Zukunft mitnehmen wollen - denn in dieser Krise ist ja nicht alles schlecht!


Wie unsere Zukunft sein wird, liegt eigentlich weniger am Wegfall von Reglementierung, sondern hauptsächlich an unserem VERHALTEN welches wir zeigen werden wenn Zwänge und Verbote weggefallen sind! JETZT sagt man uns was wir tun dürfen und was nicht - DANN wird es uns niemand mehr sagen, wir werden ganz auf uns gestellt sein und selbst entscheiden müssen/dürfen was wir von dem Verhalten das wir in der Krise für gut befunden haben mitzunehmen bereit sind und was nicht! So wird sich dann zeigen was und wieviel wir wirklich begriffen haben!


Es tut uns z.B. manches an Reduktion ja augenscheinlich gut - ob wir es auch schaffen werden - und zwar jeder Einzelne für sich- diese Reduktion zumindest teilweise in eine "Zeit nach Corona" hinüber zu retten, das wird darüber entscheiden wie unsere Zukunft sein wird! Es wird uns ja niemand zwingen zu konsumieren wie die Deppen! Niemand wird uns mit vorgehaltener Waffe in die Supermärkte und zurück in den Lärm früherer Zeiten zwingen! Niemand wird uns verwehren z.B. eine andere Qualiät von Nähe und Zuwendung mehr zu schätzen als das oberflächliche Gelabere früherer Zeiten! Nein, wir selbst werden es zu entscheiden haben!Wir sollten uns also bemühen das Gute das sich uns während der Krise eröffnet hat beizubehalten! Es hilft sich dessen bewusst zu werden und zwar schon jetzt! Das Beibehalten wird vermutlich eine grosse Aufgabe sein und einiges an Kraft und Hingabe brauchen, denn viele werden zu ihrem gewohnten Leben zurückkehren wollen, egal wie und egal zu welchem Preis! Es wird eben an uns selbst liegen, an jedem Einzelnen, das sollte uns bewusst sein! Es wird uns eine Entscheidung abringen - eine Entscheidung darüber wie wir in Zukunft leben wollen!


Es wird die zurückgewonnene Freiheit sein die zeigen wird, ob wir unsere Lektion gelernt haben oder nachsitzen müssen. Mit eben dieser Freiheit, deren Bedeutung wir uns gerade jetzt mehr und mehr besusst werden sollten, verantwortungsvoll umzugehen wird die Herausforderung einer Zeit nach der Krise sein! Vergessen wir nicht, dass es leichter ist sich in die Beschränkungen einer Gefangenschaft zu fügen als in Freiheit zu erkennen wo das "Genug" zum "Zuviel" und das "Maß" zum "Übermaß" wird!

Freiheit braucht und ist Verantwortung - und wenn wir diese Verantwortung übernehmen und ihr auch gerecht werden, dann wird die kommende Zeit eine echte Zeit der Wandlung sein - man kann es nicht oft genug sagen: es liegt an mir, an Dir, an uns Allen!


bis bald, in einer hoffentlich neuen Welt


herzlichst


Georg