Kleine grosse Welt


Wie klein sie doch ist die grosse Welt! Alles rückt zusammen im auseinander gerückt werden und sogar die Zeit wird ganz seltsam von all dem was da um uns und mit uns geschieht. Man, also ich, wundert sich schon was man so alles erlebt. Jahrgang ´66 der ich bin, hab ich mir irgendwann mal überlegt was ich so alles miterlebt habe und noch miterleben werde wenn´s gut geht. Also da war einiges dabei, so zum Beispiel (nicht chronologisch) die Mondlandung (ok, da war ich erst drei, aber trotzdem!) der Fall der Berliner Mauer, der Untergang des Kommunismus, die Space Shuttle Katastrophe, Tschernobyl, die USA im Irak und da und dort und überall, der Sturz diverser Diktatoren, Tsunamikatastrophen, Erdbeben, die EU und die Euroeinführung, atomare Ab- Auf- und Umrüstung, Sonden auf dem Mars und am Rande der Milchstrasse, der Tod von Michael Jackson, Freddy Mercury, des eigenen Vaters und anderer der für unsterblich Gehaltenen, das Waldsterben, das Ozonloch, die Ölkrise (ja, die gabs mal) und die Entwicklung vom Wählscheibenapparat zum Samrtphone und von der Schallplatte zur CD, die ersten PC´s, email und Internet, WLAN, das Iphone, Solarzellen, Mülltrennung, Farbfernsehen und 3d-Drucker, Digitalkameras, Nierentischchen und die Retro-welle, Jahrhundertsommer, Schneeloswinter, wie aus Raider Twix wurde, Schulterpolster in Herrensakkos, die Pangasiusfiletswelle, den Fokuhila der schrecklich aussah, Barak Obama, der auch nicht alles konnte was er vielleicht wollte, diverse Bundesregierungen und deren Folgen, Inlineskates, Elektroautos, E-Bikes, elektrische Pfeffermühlen, ein paar Päpste, Autos mit Navigationssystem, Rinderwahn, Pokemonwahn, das Ende der Lindenstrasse und vieles andere mehr!


Wenn man sich so eine Liste machen würde, also die Älteren von uns, diese Liste wäre eine echt lange. Man vergisst zu schnell und glaubt sich in einer sanften fast ein wenig faden Strömung der Zeit dahintreibend. Aber eigentlich war das eine ziemlich lebhafte Zeit bisher! Und ganz ehrlich, mit fast KEINEM der Ereignisse die ich da erleben durfte oder musste hatte ich gerechnet und schon gar nicht mit dem was wir alle aktuell gerade erleben! Wenn ich da so zurück blicke, war da eigentlich nie so etwas wie eine "ruhige Zeit" also ein ein Zeitraum in dem eigentlich nichts passiert ist. Aber wir haben so das Gefühl dass dem so wäre - doch das Gefühl trügt! Wir segeln auf einem Schiff durch den ewigen Sturm der Zeiten, nur unter Deck bekommt man nicht so viel davon mit wie oben auf der Brücke! Gestürmt hat es wohl immer auf unserer kleinen grossen Welt - neu ist das jedenfalls nicht. Ich hatte das grosse Glück im Frieden aufzuwachsen und im Überfluss (gemessen am davor) gross zu werden und dafür bin ich unendlich dankbar!


Ich will jetzt mal etwas wagen und optimistisch sein. Ich weiss schon dass da vieles schief gelaufen ist und auch weiterhin manches schief laufen wird! Egal ob v.c. (vor Corona) oder n.c. nach Corona) - Entwicklung findet eben immer und ohne Ausnahme statt. Meinen Optimismus beziehe ich aus der Tatsache dass ich bisher auch überlebt habe und das ist ja amtlich! Ich bin vor allem deshalb optimistisch, weil ich die Grundätze nach denen ich lebe ja nicht mit dem "Ausbruch" der Krise über Bord geworfen habe! Sie gelten ja immer noch! Diese Grundsätze sind mir lieb und teuer und es hat ja auch ein paar Jährchen gedauert bis sie mir zu eigen wurden. Sie haben mich immer gestützt, mich auf der Bahn gehalten oder, wenn ich mal aus der Kurve geflogen bin (immer durch eigene Schuld übrigens) dann haben meine Grundsätze mich wieder aufgefangen und einem guten Weg zugeführt. Meine Grundsätze sind weit mehr als "Überzeugungen" und schon gar nicht sind sie "Meinung" - nein, sie sind die Essenz gemachter Erfahrung und auch wenn sie allgemeingültig sind, so sind sie für mich noch zwingender, da ich sie eben selbst erfahren habe. Natürlich habe ich manche davon einst einfach übernommen und sie waren mehr Idee und schöne Wörter, aber eben nur bis ich sie in die Erfahrung bringen durfte. Da wurden sie was sie nun sind: ein Schatz, ein Wissen, Gewissheit!


Da wäre z.B. der Grundsatz dass alles seinen Sinn hat! Natürlich ist es das Eine in Zeiten der Ruhe diesen Leitsatz locker vor sich herzutragen aber was Anderes ihm ebenso treu zu bleiben, wenn man mitten im Sturm des Lebens steht und sich um seine Existenz berechtigte Sorgen macht! Doch der Grundsatz gilt immer noch und vielleicht gilt er aktuell mehr als je zuvor! Alles hat Sinn, auch wenn wir es erst im nachhinein erkennen können! Der Sinn ist von Anfang an da und wohnt allem inne! Wer einmal diese Erfahrung gemacht hat, dem wird dieser Grundsatz mehr als nur ein Rettungsring sein! Wer diesen Grundsatz durch Erfahrung seinen eigenen nennen kann, der wird jeder Krise lächelnd gegenüber stehen! Und wie alle, ganz ohne Ausnahme haben die Erfahrung der Sinnhaftigkeit eines Geschehens bereits gemacht! Mag sein dass das Geschehen und die Konsequenzen eher milde waren! Aber man muss wissen dass das PRINZIP des Grundsatzes und dessen Wahrheit NICHT abhängug sind von der "Heftigkeit" des Umstandes! Egal wie beeindruckend oder verängstigend die Situation sein mag und egal wie unmöglich es uns aktuell scheint darin einen Sinn zu erkennen - das PRINZIP dass "alles seinen Sinn hat" bleibt davon ünberührt und bleibt so auch unversehrt wirkend!


Dann der Grundsatz dass das Leben uns immer etwas lehrt. Ja klar ist das jetzt nichts anderes! Es ist eine Prüfung und ein Lehren zur selben Zeit! Es ist Lernen unter verschärften Bedingungen! Gerade jetzt sitzen wir sozusagen in einem Intensivlehrgang mit den unterschiedlichsten Fächern! Vom Fach "Selbsterfahrung" über die Fächer "Reduktion auf das Wesentliche", "Sinnfindung in Krisensituationen", "Erkenntnis von der Fehlleistung bei geistiger Selbstüberschätzung" bis hin zu den Fächern "Neugestalten aus Notwendigkeit", "Bürgerrechtskunde und Arbeitsrecht während Kriseninterventionen" sowie dem Freifach "Lieben und Lachen unter Krisenbedingungen" ist da noch jede Menge Anderes dabei das es zu lernen gilt! Das Leben ist halt nicht wählerisch was die Unterrichtsmethode angeht - und schlafende Schüler werden mitunter mal auch etwas rüde geweckt! Dass wir dazu lernen ist unbestritten, auch wenn es mal schwer fällt, auch wenn es uns manchmal zu langsam geht - wir lernen durch das Leben, es geht nicht anders, denn es ist unsere Natur!


Der Resonanz-Grundsatz dass es aus dem Wald so zurückschallt wie man hineingerufen hat gilt gestern genau so wie heute und morgen! Resonanz ist ein Grundprinzip dem wir uns niemals entziehen können und nie sind uns die Funtionsprinzipien anschaulicher dargestellt worden als eben jetzt! Wir sind Teil eines grossen Ganzen! Ein jeder von uns erzeugt eine Welle! jeder hat Verantwortung denn nichts ist gänzlich ohne Wirkung! Jede von uns TUT- sogar im NICHT-TUN. Unser aller Zustand erzeugt einen "All-Zustand" in dem wir uns wiederfinden - und je nach "All-Zustand" ist dass angenehm und schön oder eben das blanke Grauen. Resonanz ist alles wie eben alles auch Resonanz ist und somit sind wir, ob wir wollen oder nicht mehr oder weniger bewusster MITGESTALTER allen Seins! Wir sind IMMER Teil, haben IMMER Einfluss auf das was uns umgibt, abhängig von unserem ZUSTAND, der wiederum die Qualität unserer Aktionen und Reaktionen bestimmt!


Der Grundsatz dass alles lebt ist ein wichtiger! Alles lebt, alles ist Wesen! Ein Grundsatz dem ich gerne anhänge und durch gemachte Erfharung immer vertraue! Er besagt dass gelebte Spiritualität ein Grundbedürfnis des Menschen ebenso ist, wie sie eine Notwendigkeit erfüllter Existenz darstellt. Wann nicht jetzt, wann sonst sollte man sich vertrauensvoll der direkten Kommunikation mit der beseelten Natur hingeben?! Jetzt kann sich uns die Wirkkraft und der Sinn spirituellen Tuns auf noch viel intensivere Art und Weise erschliessen! Die Kommunikation mit unseren Ahnen, mit Mutter Erde, die Gebete und Schwitzhütten, das sich erfahren als Elemente, das eins-sein mit der Natur! All das ist uns möglich, jedem von uns, denn die Fähigkeit dazu liegt in uns als natürliche Eigenschaft, als natürliche Gabe - als Geschenk jener Kraft die uns geschaffen hat!


Dann die Grundsätze der Humanität, der Nächstenliebe, der Fürsorge und des Gemeinsinnes! Gerade im erzwungenen Rückzug gelten diese Grundsätze vermehrt, sind wichtig, wollen gelebt sein! Mensch-Sein und Mitmensch-Sein. Auch das ist in unserer Natur verankert! Wir sind ja mehr als nebeneinander herlebende humanoide Mehrzeller mit einem Hang zum gemeinsamen Umtrunk! Wir sind Brürder und Schwestern! Wir sind EINE FAMILIE in der auch mal schwarze Schafe vorkommen - aber die Farben wecheln, jeder ist mal das eine wie das andere! Die "first peoples" tragen diesen Grundsatz der Menschenfamilie tief in ihren Herzen! So sehen sie die Welt! Sie denken nicht in Rassen! Sie sind sich bewusst dass wir EINS sind, mit allen Fehlern und Schwächen aber zugleeich auch mit allem was Gut und Wahr ist in uns! Jeder ist so, Ich, Du, wir alle!


Die Liste ist noch viel länger und jeder mag sie für sich selbst erweitern.


Jener Mensch der seinen Grundsätzen treu bleibt wird immer auch Optimist sein, weil er Richtung und Ziel in seinem Leben hat, egal wie hoch die Wellen gerade schlagen! Und so sollte unsere "kleine grosse Welt" von diesen Grundsätzen durchzogen sein! Sie sollten ein starkes Netzwerk bilden in dem wir sicher und klug handeln können, zum Wohle aller und in dem wir aufgefangen werden falls wir mal stürzen!

Wenn wir nicht zu jenen gehören, die schon beim ersten Anzeichen eines Sturmes alle ihre Grundsätze über Bord werfen, dann haben wir schon gewonnen, dann sind wir schon am richtigen Kurs und dürfen optimistisch der Dinge harren die da kommen! Wenn wir unseren Grundsätzen treu bleiben, sie um keinen Preis verraten oder sie für ein paar Silberlinge verkaufen, dann werden sie uns lenken und uns Haltung, Sicherheit und inneren Frieden geben! Dann gehen wir gut geführt in eine Zukunft die genau so sein wird wir sie sein soll!


Die Zukunft wird uns entsprechen! Unsere kleine grosse Welt wird sein wie wir! Sie wird einen Querschnitt unserer Lernvortschritte darstellen und darum liegt es eben an jedem Einzelnen zu tun was er vermag! Also bemühen wir uns! Lernen wir! Begreifen und verändern wir! Es wird zum Wohle aller sein und zum Wohle unserer kleinen grossen Welt von der wir nur die Eine haben.


Bleibt Euch treu!

bis bald


herzlichst

Georg