Gott macht blau


"Jeder ist seines Glückes Schmied " (Appius Claudius Caecus)


IIrgendwie scheint es an uns selbst zu liegen. Da kommt nichts von oben nieder und korrigiert. Und unsere "Führung" scheint auch nicht nicht gerade gut geleitet zu sein. Weder der Kinderkanzler noch seine illustere Entourage sind sich eins darüber, ob die Pandemie denn nun im Anmarsch, Druchmarsch oder Abmarsch begriffen ist. Rings um unsere österreichische Insel der Weinseligen, sieht es im übrigen nicht viel anders aus. Es hat vielmehr den Anschein, dass die Vernunft nicht so recht mit der politischen Absicht kann. Dass das nun etwas gänzlich Neues sei ist natürlich Quatsch. Das war schon immer so. Auch zu Kaisers Zeiten und weit davor ebenso.

Gott macht offensichtlich blau. Darf er oder sie oder es ja auch. Also falls es ihn oder sie oder es überhaupt gibt, muss da ja auch ein Grund vorhanden sein, fürs blau-machen meine ich. Und ganz ehrlich, wer will es ihm oder ihr oder es verdenken? Was haben wir uns auch übel aufgeführt in den letzten paar tausend Jahren! Mein lieber Herr Gesangsverein! Also wenn man da mal, mit etwas Abstand hinschaut, da versteht man schnell, warum so was wie Gott, auch schon mal das Handtuch wirft und sich davon macht - zur Kur, oder einfach so.

Man kann zurück blicken auf das was man "Geschichte" nennt. "Geschichte" bzw. "Historie" ist ja nichts anderes, als eine zeitlich korrekt sortierte Wiedergabe menschlicher Verhaltensstörung, oder aber, etwas salopp ausgedrückt: Geschichte ist verdaute Zeit. Da war natürlich ungelogen auch viel Schönes dabei, Kunst und anderes, was jetzt nicht unbedingt nur Positives über den Menschen aussagt. Denn der selbe Mensch, der sich für echtes Kunstwerk begeistern konnte, schlug mit der selben Begeisterung, tausenden Andersdenkenden oder Andersgläubigen die Schädel ein oder ab. Man badete im Blut der "Feinde" ums sich dann wieder am reinen, in schönste Form gehauenen und arschglatt poliertem Marmor zu ergötzen. Als "Kunst" wird ja manchmal auch die Fähigkeit benannt, Gegensätzliches vereinen zu können. Naja.

Also Gott (er/sie/es) ist vielleicht gar nicht tot (wie oft behauptet wird), sondern nur auf Urlaub, bzw. glänzt durch simulierte Abwesenheit, krankheits- oder wohl eher frustrationshalber, Gott im "homeoffice" wäre auch noch eine Variante. Jetzt sollen wir halt mal selber schauen wie wir zurecht kommen! Oh, und das tun wir! Und wie wir das tun! Wir sind ja nicht erst seit gestern gefühlt führungslos! Wir tun das mit allem was uns zur Verfügung steht: Vom Faustkeil über den Kreuzzug bis zur Zwangsimpfung ist da alles drinnen! Der Erfolg gab uns zwar noch nie recht (weil er genau genommen immer ausgeblieben ist) aber man war schon schön beeindruckt, vom betriebenen Aufwand und den entstandenen Kollateralschäden. Das musste ja irgendwie gerechtfertigt sein, im Nachinein - egal wie.

Ganz früher war das nochmal etwas anders: Als wir noch analoge Nüsse kauend in den Ästen frühzeitlicher Bäume rumgehangen sind, da war die Menschenwelt noch realtiv in Orndung. Schlimm wurde es mit dem Menschen erst, als er sich für intelligent zu halten begonnen hat (was er heute noch tut). Und noch schlimmer wurde es, als er sich für den Mittelpunkt des Universums hielt. Als sich dann heraus gestellt hat, dass er das wahrlich nicht ist, da tat er was viele Kinder tun, denen man das Spielzeug aus der Hand genommen hat: er wurde trotzig und patzig und laut obendrein - und das ist er bis heute geblieben - nur trägt er heute Funktionskleidung und Pulsuhren, die ihm sagen, dass er doch noch ein schlagendes Herz hat, irgendwo. Nichts destotrotz sind wir immer noch eine sehr, sehr junge Gattung - gemessen an der Existenz des ganzen andern evolutionären Restes.

Ansonsten hat sich aber bis heute nicht viel geändert: Man sitzt immer noch auf Bäumen, die man für dämlich aber nützlich hält (wenn man sie stark verbessert) und kaut weiter seine Nahrung weich, die man dann verdaut, ausscheidet und vergisst, bis man selbst irgendwann verdaut, ausgeschieden und vergessen wird, egal wie gut die Kauleistung zu Lebzeiten gewesen war. Früher mag man sich während dieses Vorgangses gegenseitig begrunzt haben, heute beklatscht oder bekriegt man sich, oder man diskutiert sich ins Nirwana. Das Niveau ist heute natürlich ein ganz anderes als damals - aber die Vorgänge an sich, die sind immer noch die selben, da muss man ehrlich sein.

Gott macht also blau und wenn man den Begriff "Gott" jetzt nicht unnötig, theologisch deuten oder strapazieren möchte, dann kann man ihn ja auch durch "Intelligenz", oder noch besser durch den Begriff "Bauchhirn", in weiterer Folge sogar durch das Wort "Hausverstand" ersetzen. Ich weiss schon, dass derlei plumper Reduktionismus, den theologisch bewanderten Menschen auf die Palme bringt, aber trotzdem sei es mir, einem Laien gestattet, das Ganze mal so runter zu brechen. Zudem: Auf besagter theologischer Palme, findet sich so manche Nuss, die es sich zu knacken lohnt! Doch Vorsicht, manche sind auch schon von ihr gestürzt, von der Palme. Der Boden der Realität ist ein harter, das spürt man vor allem dann, wenn die Palme eine hohe ist. Besser also man bleibt in Bodennähe, beim Busch, brenned, sprechend, wie auch immer - verstecken kann man sich hinter vielem, religiös vereinnahmen kann man natürlich alles, vor allem dann, wenn es sich nicht wehren kann.

Was ich meine ist, dass man sich in gefühlter(!) Abwesenheit, eines leitenden und lenkenden (göttlichen) Prinzips, endlich wieder auf seine naturgegebenen Instinkte zu verlassen lernen sollte! Auch auf so etwas wie "Ethik"! Auf so etwas wie "Ahnung"! Denn während sich die politischen Hinzes und Kunzes gegenseitig Steine in den Weg legen, während die Boleks und Loleks der Talkshows und Internetforen, sich selbst zu Experten küren und sich Schlagzeilen und Statistiken um die schon tauben Ohren wamsen, während die Angstvollen die noch nicht ganz so stark Verängstigten auf ihre Seite ziehen um sich wichtig (und somit besser) zu fühlen und die Aggressiven auf alles eindreschen, was anders ist als sie selbst und dabei frech von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" fabulieren - während all dies geschieht, laufen wir Gefahr uns selbst aus den Augen, mehr noch, uns und den Anderen aus dem Gefühl zu verlieren!

Geblendet von all dem Wahn, wenden wir uns schaudernd von der Welt ab! Taub von all dem Lärm halten wir uns die Ohren zu! In der bestimmenden Angst falsch verstanden zu werden, sagen wir am Ende nicht, was uns in Wahrheit bewegt! Rasch werden wir zu nichts-sehenden, nichts-hörenden und nichts-sagenden Primaten, in den immergleichen Bäumen sitzend! Vor allem aber übersehen wir die Chance, Gott - oder das Göttliche - oder das Einssein, in uns selbst zu wecken und gross werden zu lassen! Wir übersehen die Anwesenheit eines allgegenwärtigen, universellen Prinzips, das auch ohne unser Zutun existiert! Wir verpassen vielleicht die Gelegenheit, diesem Prinzip in uns wirkenden Raum zu gewähren!

Wir entscheiden uns nicht bewusst, aber wir müssen es und dürfen es - denn diese Entscheidung ist unserem freien Willen geschuldet! Es entscheidet sich NICHT von selbst! Der FREIE WILLE ist Beginn aller Freiheit! Dieser FREIE WILLE, die Fähigkeit sich zu entscheiden, einen anderen Weg zu wählen ist EIGENVERANTWORTUNG und PERSÖNLICHE FREIHEIT in einem! Dieser freie Wille, der zugleich auch die Möglichkeit der "falschen" Entscheidung beinhaltet, ist trotz dieser "Gefahr" die erste Stufe, die Basis, das Fundament auf dem unser gesamtes Haus des Lebens, mit all seinen Räumen baut!

Diese Fähigkeit zum Willen und zur Entscheidung, ist vor allem ein innerer Zustand! Sie ist eine ganz bestimmte Anorndung der Lebensenergie, die zu wahrer Haltung im Innen wie Impuls im Aussen führt! Das erreichen dieses Zustandes, kann wunderbarer Lebensinhalt und heres Ziel auf unserer Reise durch die Zeit sein! Hier ist der SINN ganz ohne den Wahn! Die Entscheidung aber muss, um Carlos Castaneda zu zitieren "frei von Furcht und Ehrgeiz sein" - und da ist viel Wahres dran!

Konforntiert mit einer unendlich wichtigen Frage stehen wir also da, ein jeder von uns: "Gott macht blau - was mache ICH?" Aus dieser Frage und der Antwort, die als Entscheidung aus ihr entsteht, wird sich zeigen wer und wo wir sind. Hier wird sich Zukünftiges weisen. Hier betreten wir neues Land und neue Wege! Hier könnte die Welt eine neue werden! Hier könnten wir eins werden - eins mit allem das ist, ohne Furcht und frei von Vorurteil! Hier könnten wir wieder nachhause finden und endlich SEIN.

Wer das universelle, das göttliche Prinzip nicht als abwesend, sondern als alles druchdringend begreift, dem stellt sich auch die Frage neu: "Wo bin ich?" So wird die Antwort, wie auch immer sie ausfallen mag, zur Motivation und Vision! So macht auch die Frage wahren Sinn und so öffnet sich ein guter Weg!

Lasst uns also die richtigen Entscheidungen treffen, lasst uns einen guten Weg gehen, jeder für sich und doch alle gemeinsam!

auf bald beim gemeinsamen Tun!

herzlichst

Georg