Alte Hüte



Man wird immer einen Grund finden um sich stilecht zu Tode zu fürchten und es wird immer jemanden geben der diese Furcht auszunutzen versteht, der sie erzeugt und der sie nach Kräften fördert. Das ist nicht neu.

Angst ist ein alter Hut, ein wirklich ganz alter aber wie gerne setzt man ihn sich auf und "phobiert" dann mit seiner Neuerwerbung möglichst öffentlichkeitswirksam vor sich hin. (der Beachtung wegen) Dabei wechseln sich die Hüte ab! Mal ist es dieser und mal jener. Ein Hütchenspiel vom allerfeinsten ist das. Mehr nicht.

Aktuell wird grad wieder ordentlich Hut gewechselt, bzw. den Willigen derselbe bis tief über Augen und Ohren gezogen - wobei die Nutznießer immer noch die selben sind. Sie verstehen es prima, dieses perfide Spiel. Sie "nehammern" dann egoman rum oder stellen sich hin und murmeln unverständliches von "roten Linien" die überschritten worden wären und irgend etwas von "Menschenrechten" die es zu schützen gälte - mit einem Mal, um jeden Preis und natürlich die der anderen.

Und selbst wenn sie richtig lägen mit den roten Linien und mit den Rechten, selbst wenn sie den Krieg ganz abscheulich und verwerflich und die Gewalt für ach so verachtenswert befinden - was sie mit großer Geste sagen ist ihnen natürlich zu etwas nütze und zwar NUR ihnen. Was geschieht kommt ihnen sogar gelegen und das immer! Auch das: ein alter Hut, man nennt ihn "Politik" oder "Kalkül". Es ist die Zeit der Maulhelden...

Wie gesagt, der Hut der Angst ist alt, ebenso wie das Denken in den Köpfen jener die ihn sich aufsetzen. Das ist ja auch praktisch. Das lenkt ab. So ein Krieg, in erreichbarer Nähe, der lenkt vor allem vom eigenen Krieg ab - dem im Herzen und auch von dem in den Köpfen. So ein Krieg der vor allem andere betrifft, der lässt das eigene "Trümmerfeld der Beziehung" oder das "Schlachtfeld unserer Gesellschaft" rasch vergessen. Dann noch die virtuelle Kerze ins Netz gestellt und gut ists...

Hut auf und schon ist man selbst nicht mehr das Opfer. Schon ist die Diktatur weiter gezogen, schon ist die Gefahr ganz wo anders zu verorten, weit fort sagt "Google", nicht mehr nahe und schon gar nicht mehr in einem selbst, aber doch nahe genug um handfeste Ängste zu säen und sie groß werden zu sehen! Es wird sich endlich wieder vor "Externerem" gefürchtet - praktisch, einfach, wirksam und tödlich aber auch.

An sich war das ja zu erwarten, das mit dem Krieg. Es war absehbar auf die eine oder andere Weise, zumindest dann wenn sich mit den Wellenbewegungen der Tiefe und ihren Strudeln an der Oberfläche beschäftigt. Will sagen: Wir sind am Weg zu einem Nullpunkt, einem Neubeginn der zunächst mal etwas "destruktives" braucht damit er wirken kann.

Natürlich ist ein Krieg immer dumm und unnötig ist er auch! Aber was kann man schon dagegen machen, in einer Welt in der es die breite Masse darauf ankommt möglichst alte Hüte zu tragen und in der nur ganz wenige von der Tiefe, den Wellen und den Bewegungen wissen will die sie an der Oberfläche erzeugt. (Wenn man davon weiß, reagiert man anders und erspart sich das ganze leidvolle Tamtam)

Aber es geht ja um Hüte. Ich mag keine alten, fremden Hüte, weil sie immer nach Verrat müffeln und nach ekelhaftem Vorurteil. Ich mag keine fremden Hüte, weil sie vollgesogen mit fremder Ideologie sind und schwer vom Angstschweiß all der Träger die sich unter ihnen schon zu Tode gefürchtet haben! Ich mag sie nicht weil sie einem rücksichtslos das Denken einengen, weil sie die Phantasie abwürgen und weil einem unter ihnen der kritische Geist abstirbt! Ich mag sie nicht weil sie voll von spitzen, tradierten Lügen und fettigen Kompromissen sind und weil im alten, denkmüden Filz die bösen aber dafür immer noch wahr gewordenen Träume wohnen!

Ich mag meinen eigenen Hut, der passt mir und ich kenne ihn gut. Er schützt mich vor dem Regen der Einfalt und vor der den Geist austrocknenden Sonne der Macht! Ich mag diesen Hut der mit mir mit gewachsen ist all die Jahre! Ich nehme ihn ab um zu beten, wenn ich den Tabak auf die Steine gebe, wenn ich das Feuer entzünde, wenn ich eins werde mit allem.

Ich kann gut mit meinem Hut, denn er ist ganz der meine! Er schützt mich gegen die Verblendung und das allzu helle Licht der Arroganz! Er drückt mich nicht, er raubt mir nicht die Sicht, lässt mir die Ohren frei um gut und recht zu hören und manchmal, wenn der Wind noch müde ist vom Sturmsein, da hilft er mir dabei ein gutes Feuer zu entfachen!

Habt keine Furcht, es ist nur der Wandel der sich ankündigt und es ist ein großer - darum ist er laut! Haltet Euren Fokus, gerade jetzt und lasst Euch weder fremden Hüte noch irgendwelche Helme aufsetzen, egal wie sehr man sie euch anpreist oder aufzuzwingen versucht!

Bleibt Euch treu. Das ist alles was diese Zeit von Euch fordert damit sie eine gute sein kann!

Wir sehen uns bald am friedvollen Feuer der Freundschaft!

herzlichst

Georg