Verhältnismässig anders


Sonntag, 17. Mai. 10 Uhr. Ein Regentag bisher. Es ist ein Tag wie jeder andere und doch ist er verhälnismässig anders. Der Regen ist anders, weicher, auch das Licht und vor allem ich selbst. Mein Verhältnis zu den Menschen und Dingen hat sich geändert, das kann ich ich nicht leugnen. Vermutlich geht es anderen auch so. Nein, ich korrigiere mich: "sicher" geht es anderen ähnlich. Das weiss ich bereits aus den Gesprächen die langsam wieder anlaufen, so wie alles eben "langsam wieder anläuft".

Mein Verhältnis hat sich geändert. Vor allem das zu den Medien, zur Polkitik und zu manchen Personen. Der Abstand ist verhältnismässig grösser und gesünder geworden, bei bestimmten Dingen ist es sogar kein "Abstand" mehr - manches ist ganz einfach fort. Es kommt in meinem System nicht mehr vor, triggert mich nicht mehr und wenn doch, dann nur ganz peripher.

So geht es eben Vielen. Man war überrascht oder ist gar darüber erschrocken, wie manche Mitmenschen denken oder auch handeln! Natürlich war da auch viel Gutes zu sehen, aber auch das wahnhafte oder beinahe schon aggressive Gegenteil von "gut" hatte und hat noch immer seine Bühne, samt Klatschvolk. Mir hat es über so manchen Zeitgenossen die Augen geöffnet, was entsprechende Konsequenz meinerseits mit sich brachte - denn Ethik und Haltung gibt man nicht einfach irgendwo ab! Bei Anderen hat es mir das Herz noch weiter aufgetan und ich sehe auch sie nun anders, "verhältnismässig" versteht sich, also ohne Kitsch.

Auch das Verhältnis zu den Dingen ist ein ein anderes geworden - und das in erstaunlich kurzer Zeit. So manches das einem viel bedeutet haben mag, war da eine Weile "nicht verfügbar" und war dann mit einem mal auch wie vergessen! (ausgenommen Kopapier) Was man in Wahrheit braucht, das hat man erkennen können! Und wenn es gelingt diese Erkenntnis mit ein wenig Glück und gutem Willen, auch in eine, also die eigene, "neue Zeit zu retten, dann hat man viel gewonnen! Man braucht ja verhältnismässig wenig, ganz unanbhängig davon ob gerade alles "Krise" schreit oder nicht. Man ist ja mit dem zufrieden das wirklich wichtig ist. Egal ob es die Nahrung für den Körper oder jene für das Herz und die Seele ist: Es macht satt wenn es einem entspricht, eben wenn das Verhältnis von gefühlter Notwendigkeit und Sinn zueinander stimmig ist. Es erfüllt wenn es wahr ist und es genügt wenn es gut ist!

Auch das Verhätnis zur Wahrheit ist bei vielen denkenden Menschen ein neues. Bei Manchen war die Erschütterung diesbezüglich sogar so stark, dass sie ängstlich behaupten, nie wieder in ein solches Verhältnis eintreten zu wollen, was durchaus verständlich ist! Denn "Wahrheit" und sie zu glauben, meint letztlich eben die Art des Verhältnisses, in welchem der nach Erklärung suchende Mensch und die ihm gebotene Information zueinander stehen! Da ist viel Porzellan zerschlagen worden und wird es immer noch, weil die Überbringer der "Wahrheiten" nunmal "Diener zweier Herren" sind. Das ist der Tod der Wahrheit, weil sie so zum Zweck mutiert - zum Zweck der ja bekanntlich die Mittel heiligt! Ich für meinen Teil habe mich dafür entschieden, auch in Zukunft die vergifteten Quellen zu meiden. Es würde zu lange dauern bis das Wasser des Wissens wieder rein wäre. Und es bräuchte einen grossen Vertrauensvorschuss, den ich einfach nicht aufzuzbringen imstande bin. Manchmal ist es eben besser eine Türe für immer zu schliessen, als den selben Fehler wieder und wieder zu machen.

Verhältnismässig rasch hat sich in diesen Wochen auch gezeigt, wer welche Interessen verfolgt! Dies aufzudecken, hätte selbst bei intensiver Recherche Jahre gebraucht! Und Vieles wäre nicht und niemals ans Tageslicht gedrungen! Es war und ist mir, als würde ein grosses, starkes Licht auf alles geworfen! Ein ganz eigenes Hell, das alle Hülle zu durchdringen vermag und die hintersten Winkel ausleuchtet! Nie war offenbarer, wer da mit wem und zu welchem Zweck kollaboriert! Noch nie war solche Demaskierung offensichtlich!

Noch nie haben sich ganze Regierungen, aber auch einzelne Personen in ihrem ganzen elenden Opportumismus gezeigt! Noch nie standen Selbstdemontage und Selbsterblödung auf der Tagesordnung der Regierenden! Noch nie zuvor hat man sich derart oft und nachhaltig SELBST widersprochen! Noch nie war die Lüge dermassen salonfähig und hatte zugleich so kurze Beine!

Noch nie zuvor lag so Vieles auf dem Tisch - so Vieles das die zuständigen Stellen noch über Jahre beschäftigen sollte! Aber es ist auch klar geworden, wie dieses "System" funktioniert und dass es verhältnismässig milde mit jenen umgeht, aus denen es besteht. Wer hier auf das "reinen Tisch machen" wartet, der wartet vermutlich vergebens, aber nicht umsonst - denn dieses Warten kostet Lebenszeit. Ich werde nicht warten. Ich habe besseres zu tun.

Mein Blick auf die Welt ist verhälntismässig anders. Auch mein Fühlen in die Welt hat sich verändert. Beides steht in anderem, neuen Verhältnis zu dem was mir wichtig ist. Das ist auch gut so. Das klärt mir den Blick und das Denken wird mir leicht. Das tut mir gut und ist wie der Regen, der gerade sanft den Blütenstaub von den Blättern wascht. Mein Verhältnis zu jener Welt die mir wichtig scheint, ist ein neues, auch zu den Menschen die mir nahe sind. Ich bin allem das gut und wahr und ewig ist, sicher um einiges näher als noch vor ein paar Wochen! Der Preis ist, dies und jenes zu erkennen um es loszulassen, und dieser Preis ist verhätnismässig gering zu dem, was man gewinnen kann!


Jetzt kommt die Sonne hervor, es wird ein guter Tag, es wird mein Tag und auch der Eure!


bis bald

herzlichst


Georg