Glauben dürfen wir alles


"Das meiste Unheil richtet die Leichtgläubigkeit an." (Seneca)


Glauben dürfen wir alles, sollen wir auch, zumindest dann, wenn es den Glaubensverkündern von Nutzen ist. Meist glauben wir das was wir nicht wissen mit Nachdruck und mit beinahe schon religiösem Eifer. Gerade in Zeiten, in denen eine Krise die nächste ablöst, wird viel und gern geglaubt und ebenso gern und viel nicht gewusst. Nicht-wissen ist da schon die Grundvoraussetzung für einen, natürlich immer wechselnden, aber trotzdem unglaublich starken Glauben, den man auch gegen alle Vernunft des Herzens verteidigen zu müssen meint!

Wenn man ein paar wenige Schritte zurück wagt, also wenn man es wagt Abstand zu nehmen, dann werden Blick und Gedanken wieder frei! Mit etwas Abstand, wie oben auf einem sanften Hügel, den Kopf erhoben im kühlen Wind emotionaler Unabhängigkeit, betrachtet sich die Welt ganz anders. Natürlich muss man es wagen. Man muss es anpacken. Um auf den Hügel zu gelangen, muss man sich von all dem klebrigen Glauben zu aller erst lösen! Das fällt Vielen nicht ganz so leicht, da ihr Glaube, an diesen oder jenen Schuldigen ja fest verankert ist. Immehrhin hat dieser klebrige Glaube ja die Eigenschaft, einen selbst ganz wunderbar aus der Verantwortung zu nehmen! Er macht den Gläubigen zum Opfer, zum Spielball der ganz ohne die Kraft zum Widerstand, oder der Fähigkeit zu verändern ausgestattet zu sein glaubt! Niemals fällt es ihm ein, das Vorgesagte und Nachgesprochene infrage zu stellen! Da ist kein Zweifel daran "Opfer" zu sein, egal wodruch!

Opfer zu sein ist einfach, sprich: ohne Aufwand. Es braucht kaum Kraft, weil die Gewalt, die Tat, und alle Macht beim Täter liegt. Wobei das Leiden des Opfers ja ein wahres, ein echtes ist! Auch die Wahl des Weges, welcher den zunächst frei und stark geborenen Mensch zum Opfer werden lässt - er ist nicht ganz frei gewählt! Das muss man anerkennen, dass da ein Sog ist, ein Ziehen und Zerren, ein "bergab" und ein Stürzen! Schnell fällt man, oder man gerät auf die falsche Bahn, verirrt sich hoffnungslos im Fels der Schuld und versteigt sich bis nichts mehr geht! Da fluchen viele auf den Fels! Da wünscht man sich, den anderen Weg genommen zu haben! Da findet man schnell den Einen oder Anderen, der einen auf den Weg gedrängt haben mag! Da wütet man gegen Jene, denen man so viel an Macht zugesteht, dass sie einen so sehr verirren konnten! Und man wird, ein ganz klein wenig auch zum Täter - immer noch erstarrt, immer noch in der Wand gefangen und verstiegen und verirrt. Aber man kann entkommen! Oft ist es die Krise, welche der Seele hilft, die letzten Kräfte zu mobilisieren, um auch den Rest des Systems das man ist, in Bewegung zu versetzen! Man schüttelt alles ab. Man erinnert sich der Bewegugsfähigkeit und dass man sein Leben ja genau genommen, nicht auf diese elende Art und Weise vertun wollte! Man erinnert sich daran, das man an sich glücklich sein wollte, liebend und geliebt, das Leben bejahend, frei von Jammerei und Schwäche! Man wollte doch zum Licht! Selbst Licht sein hatte man sich vorgenommen! Wie lange ist das her? Dreissig Jahre, vierzig, oder gerade mal drei Monate?!

Lasst uns also auf diesen Hügel steigen. Lasst uns entgegen der aktuellen Mode Abstand nehmen! Damit der Geist zur Ruhe findet. Damit das Herz natürlich schlagen kann. Damit wir, aller Spaltung dort unten zum Trotz, wieder eine Einheit werden mit der Erde die uns trägt! Lasst uns atmen und begreifen, dass das was wir zu wissen glauben, einer strengen Prüfung bedarf, damit wir uns nicht verwirren und verirren! Lasst uns von dort oben, mit Abstand, geeint als Brüder und Schwestern und ohne Furcht auf diese "Tageswelt" blicken und uns die wichtigen Fragen stellen die da sind: WAS weiss ich und WOHER rührt mein Wissen? Und wieviel von dem das ich zwar "Wissen" nenne ist bestenfalls "Vermutung" oder "Vorurteil"?

Die Unterscheidung trifft sich leicht, doch braucht sie etwas Mut! Es gilt: Ich kann nicht mit letzter Sicherheit wissen, was ich selbst nicht zu überprüfen imstande bin! Was sich meiner dirketen Prüfung, also der persönlichen Erfahrbarkeit entzieht, bleibt letztlich nur Vermutung, bleibt Glaube, Befürchtung und bleibt übernommene Meinung! Das ist ein grosser Schritt für Manche! Und weil dieser Schritt ein grosser ist verändert er auch viel, so man ihn wagt! Wir nähern uns mit ihm einer Weisheit Ciceros an, der schon um 45 v.Chr. meinte "Ich weiss, dass ich nichts weiss". - und daran hat sich bis heut NICHTS geändert! Letztlich meint seine Weisheit flüsternd "erfahre es selbst!!"

Wozu das ganze? Nun, es versetzt uns in die Lage, einem tradierten Glaubenssystem zu entkommen, das seine Kraft nicht aus persönlich gemachter Erfahrung (also echtem Lernen!), sondern aus der propagandistischen Basis papagaienhafter Nachplapperei und "Nachglauberei" schöpft! Der Blick vom Hügel samt mutig gestellter Fragen und akzeptierter Antwort, hebt uns aus dem zähen und klebrigen Schlamm aus Verallgemeinerung und Vorurteil! Die Erkenntnis, dass ich nur wirklich wissen kann, was ich selbst auch zu erfahren fähig bin, stellt das Individuum über die breite Masse! Im Wissen "dass ich nichts weiss" erschliesst sich mir die Dringlichkeit der SELBSTERFAHRUNG! Es entsteht so auch ein Bewusstsein dafür, dass das meiste, das als "Information" an mich getragen wird, da von mir nicht direkt überprüfbar, bestenfalls mit meinem Herzen und einer tiefen Ahnung, als externe Wahrheit erfühlt und anerkannt werden kann!

Der Blick vom Hügel, die Erkenntnisse und die so erfahrene "Geistesberuhigung" sind wichtig! Denn es geht ja um das eigene Seelenheil und das eigene erlebte Leben! Hier bietet sich die Möglichkeit den Kurs zu ändern! Hier ist eine Abzweigung, die es auch zu nehmen gilt! Hier entscheidet sich, ob reine Mutmassung, zweckbestimmendes Vorurteil und propagandistische Meinung, oder aber, ob innere Wahrheit, echtes Wissen und ein klarer Blick auf die Sinnhatigkeit der eigenen Existenz das eigene Leben bestimmen werden! Hier beginnt die wahre Unabhängigkeit des Menschen, der Mit Seele und Herz, aber auch mit klarem Verstand die Welt mit Abstand zu betrachten gelernt hat! Hier endet auch die Geiselhaft aller angstmachenden Propaganda!

Diese Erfahrungen sind Kern meiner Arbeit. Wir bereiten unsere energetischen Systeme mit entsprechenden Techniken darauf vor, den Weg auf den Hügel zu wagen! In den Schwitzhütten klärt sich der Blick! Hier entscheiden wir den Weg! Hier wählen wir die Richtung und setzen den ersten, enstscheidenden Schritt! Das so Erfahrene ist Erfahrungswissen, ist wahr und echt und individuell! Hier endet der Zweifel! Hier beginnt SEIN!

Natürlich dürfen wir weiterhin alles glauben - die Frage ist, ob wir es auch wollen!

auf bald


herzlichst

Georg