Es gibt immer einen Weg


Jetzt wirds echt schwierig. Jetzt gehts auch noch um Farben! "Ampel" nennt sich das. Ich begreife es nicht. Ich stehe da wie der Ochs vor dem Berg, oder wie vor einer Kreuzung mit Ampeln und Beschilderungen, die sich gegenseitig grob widersprechen. Mein Fehler war, es mit Logik anzugehen. Schwerer Fehler! Kreuzweise Verwirrung allerorts. Aber gut, aus Fehlern lernt man, aus schweren am meisten und da hab auch ich einige gemacht, das geb ich zu.

Zugegeben, wir wussten ja noch nie was morgen sein wird. Jetzt wissen wir`s noch weniger und das dafür aber amtlich. Danke an dieser Stelle den zuständigen Herrschaften für die versprochene "Transparenz". Jetzt weiss ich immerhin, dass "Transparenz" ein anderes Wort für "Verschleierung ist und "Klarheit" die Eintrübung von Erkenntnis und/oder Wahrheit meint. Über so geistvolle Kreationen wie "neue Normalität" möchte man gar nicht erst nachdenken. Es ist schon beinahe bizarr Abstände in "Babyelefanten" zu messen und "social distancing" zum Volkssport zu erklären. Aber egal. Jetzt haben wir den Salat den niemand bestellt hat - also ich nicht.Mein Wortschatz erweitert sich übrigens in diesen Zeiten enorm! "Egal was es kostet" - ist mir im Sinn klar geworden und auch was "wir lassen niemanden zurück!" im Eigentlichen meint, ist ganz offensichtlich. "Fallzahl" und "Prozentzahl" ist irgendwie eins, bzw. "Mathematik" ist neurdings eine Langstrumpfsche Auslegung von Zahl und Summe. "Nie und nimmer" meint durchaus "doch, jetzt schon". Auch das Wort "Solidarität" ist fürs Klo. "Recht" und "Freiheit" drohen zu Treppenwitzen zu verkommen. Nichts ist so wie es ist, oder war, oder wie es gehört, oder wie sein sollte. Alles ist austauschbar. Alles, bis auf unsere Pflichten. Die bleiben natürlich und erfahren sogar Zuwachs, besonders das Ver- bzw. Gebot erfährt ein update nach dem anderen. Die Wände sind kahl - alle Vorbilder sind abgenommen und stehen Gesicht zur Wand, der strafenden Blicke wegen.

Aber halten wir inne. Haben wir doch etwas milde Nachsicht. Das ist ja alles ganz neu. Auch für den Bundeskanzler, dem man seine Jugend entschuldigend zugute halten muss und dass er es vor allem sich selbst ja recht machen will. Und für sein Team ist es ja auch neu. Wie macht man Krise? Das sind ja alles ungelernte Quereinsteiger ganz ohne jede Erfahrung, dafür aber mit so etwas wie Verbissenheit und mutiger Ignoranz ausgestattet. Haben wir also bitte Nachsicht mit ihnen, denn so eine Situation hatten wir ja noch nie und es braucht seine Zeit, bis man sich darauf eingestellt hat, als Regierung, als Experte, als totaler Laie und überhaupt.

Haben wir Nachsicht und vor allem: üben wir uns in sanfter Geduld! Geben wir den Mächtigen noch ein wenig mehr Zeit um zu lernen, sich einzufühlen in die Materie und sich zu orientieren! Das muss doch drin sein. Wir haben ja keinen Stress. Denn da ist ja ein Licht am Ende des Tunnels, der seltsamer Weise immer länger wird, was aber niemanden so wirklich stört. Alles wird gut, weil das Licht, (der Funke der Erkenntnis dürfte es wohl nicht gewesen sein) das hat man uns doch versprochen/verkündet - das ist amtlich, von oberster Stelle, so wie Welle Nummer zwo. Es kommt also was kommen muss. Und wir werden gerettet, wovor ist eigentlich egal, Hauptsache gerettet - ob wir das wollen oder nicht. Punkt.

Das Schlimmste liegt ja hinter, also vor uns (je nach Lesart) und wir sind ja schon fast durch und mittendrin und am Anfang einer Pan- bzw. Blödemie. Wir müssen nur fest an den kleinen Elefanten glauben, dann wird alles gut, bzw. schlimmer zunächst mal. Und bitte keine Angst, ausser der verordneten, denn wir haben Masken bis zum abwinken und anderes ganz tolles Zeugs, das richtig Geld kostet, haben wir auch! Die Impfung ist eh schon geordert und bis dahin ampelt die Ampel vor sich hin, unterstützt durch intensive Ein- und Umfärberei durch unsere Berufsverantwortlichen.

Das war jetzt alles Sarkasmus und überzeichnet, das ist hoffentlich jedem klar. Aber jetzt mal im Ernst: Es ist so eine Sache, mit dem Nachsicht-haben und mit der Geduld und mit dem Warten. Denn während wir nachsichtig und geduldig warten, stirbt uns vielleicht der Handel weg und die ganz kleinen Unternehmen bluten aus. Während wir nachsichtig und geduldig sind, verroht bzw. verblödet die Gesellschaft und die Jüngsten verlernen und verlieren Wesentlichstes. Spaltung und Feindschaft greifen um sich. Das Miteinander resultiert aus einem üblen Gegeneinander und wahren Humanismus findet man bald nur noch im Lexikon.

Wir sind damit beschäftigt uns wechselseitig als Idioten zu beschimpfen - alles miese Despektierlichkeiten, die wir schon bald bereuen könnten.Während wir zu wechselnden Ampelfarben Masken stricken, laufen wir Gefahr uns selbst zu vergessen. Angst ist geduldig, geduldiger als wir selbst, darum erwischt sie einen am Ende fast immer. Sinkende Schiffe hindert man nicht am Absaufen, indem man die Form der Lecks dokumentiert oder die Schuld im Wasser sucht.

Es besser machen? Ich? Ja das kann ich auch nicht, MUSS ich vor allem auch nicht, weil ich KEIN "Experte" und schon gar NICHT IN DER POSITION derer bin, die es besser machen MÜSSTEN! Darum sitzen die ja auf eben dieser Position, weil sie es eben besser können müss(t)en als wir!! Dafür werden diese Herrschaften ja auch fürstlich entlohnt! Eines aber weiss ich: Dass in spätestens zwei Wochen, vermutlich alles dicht sein wird. Die Rolläden wieder runter heisst das! Und was ich auch weiss ist, dass das für vermutlich zwei oder drei Wochen so sein wird. Und dass so mancher Rolladen danach leider nicht wieder hoch gehen wird, das weiss ich auch. Das kann so sein, muss es aber nicht - je nachdem, sprich wie politisch motiviert, also wie willkürlich man "oben" zu entscheiden geneigt ist. Mit so etwas wie "medizinischer Notwendigkeit" dürfte das dann kaum zu tun haben, der Zug ist schon länger abgefahren, bzw. dieses Thema spielt auf einer ganz anderen Bühne und erinnert an Shakesperes Königsdramen. Das zeigt ein kritischer Blick auf die letzten Monate - wobei ich weder das Virus verleugne, noch dessen Gefährlichkeit. Wie könnte ich? Ich bin kein Virologe oder Arzt und ich bin weit davon entfernt, mir einfach aus der Summe der unterschiedlichen Meinungen, jene heraus zu picken, die mir momentan am besten in den emotionalen Kram passt - das wäre schlicht ZU einfach!

Und ich selbst? Ich werds überleben, der treuen Freude wegen. Ich werds überleben, weil Jene die verstanden haben was wir hier tun, wieder und weiterhin den Weg zu uns finden werden. Ich werds überleben, weil ich den Gürtel eben enger schnallen werde, ganz eng und ich fang schon heute damit an. Und ich, also wir, Heidi und ich, wir machen weiter, so lange es geht, mit ganzem Einsatz und mit voller Freude und mit Euch gemeinsam!

Ich hoffe, dass das mit den Rolladen anders kommt, inständig, doch bei der herrschenden Verwirrung dort oben, ist mein Optimismus ein eher zaghafter. Aber vielleicht ändert sich ja auch alles! Vielleicht will man ja ein Wunder haben und wenn ja, wird man flugs eines basteln und man wird es uns voller Stolz präsentieren und sich dafür feiern lassen. Es wird sich ein wenig verzögern mit der Präsentation des Wunders, weil da ein kleines Gerangel losbrechen wird, wer der Held sein darf der es den staunenden und somit erlösten Massen präsentieren wird dürfen.

Aber das Wunder wird geschehen - mit Sicherheit, denn das ist im Stück festgeschrieben: Es MUSS einen Sieger, einen Helden geben! Der Sieger bekommt dann auch die Wählerstimmen und ohne Stimmen gehts halt nicht in der Politik, Corona hin oder her! Das ist das Schöne an schlechten Stücken - das Ende ist vorhersehbar, man weiss nur nicht wie viele Akte das Machwerk hat. Und auch die Köpfe, die dann rollen werden, die wackeln schon ein wenig. Hinsehen muss man halt und das ganz genau.

Also: Die Herzen auf, den Mut im Blick und möglichst nicht die Angst ans Ruder lassen!

Und nicht vergessen: es gibt immer einen Weg, auch dann, wenn er sich noch nicht zeigt. Dieser Herbst kann ein goldener sein, und der Übergang in eine neue, bessere Zeit - wenn wir es nur wollen und wenn wir uns von all dem Gedröns, nicht all zu sehr beeindrucken lassen!

auf bald

herzlichst

Georg